Die Geburt des Lichtes am 21. Dezember
Der 21. Dezember ist der längste Tag des Jahres, die Wintersonnenwende.
Sie bringt den oft schon lang ersehnten Wendepunkt nach der immer düsterer werdenden dunkler Zeit. Daher ist der 21.Dezember, der Zeitpunkt im Sonnenjahr, der den eigentlichen Jahreswechsel begründet. Gefeiert und begrüßt wird hier in dieser längsten Nacht das endlich wiederkehrende Licht. Noch aber müssen wir warten, bis die Natur bereit sein und ihre Schätze im Frühling nach außen bringen wird. Noch halten die Tiere ihren Winterschlaf, die Bäume sind kahl und Väterchen Frost zieht übers Land. Noch immer sind wir gefordert, geduldig in unseren inneren Räumen auszuharren und die Kraft der Dunkelheit wertschätzen zu lernen. Denn Rückzug und Innenschau brauchen Zeit, bis wir wieder mit frischer Kraft für das neue Jahr angefüllt sind und gut vorbereitet in den Frühling starten.
Die Zeit der Ruhe
Vielen Projekten, die wir hastig vorantreiben möchten, werden jetzt Steine in den Weg gelegt, und alles dauert seine Zeit. Wenn die Zeit kommt, um nach draußen zu gehen, wird uns die Natur ihr Signal geben. Viele von uns zivilisierten Menschen wissen nicht mehr, wie Geduld und Ausdauer funktionieren, und können nicht mehr spüren, welchen Schatz an innerer Lebensenergie in der Zeit der Ruhe aufgebaut wird. Stattdessen lenken wir uns permanent ab oder entfliehen in südliche Urlaubsländer, warten auf bessere Zeiten in Frühling und Sommer. Diese Zeit der Dunkelheit ist aber jetzt die beste Zeit, um unsere Energietanks aufzufüllen und mit Ruhe und Entspannung ein bis zwei Gänge herunterzuschalten.
Die Adventszeit
Die Adventszeit hilft uns mit ihrer erdigen roten Kraft, die Wartezeit zu überbrücken. Jede Woche dürfen wir eine Kerze mehr entzünden und haben mit jeder Kerze Gelegenheit, am Ende des Jahres bewusst durch das vergangene Jahr zu gehen und in der Stille und Dunkelheit dieser Zeit noch einmal jede Jahreszeit bewusst zu würdigen, die wir im alten Jahr durchschritten haben mit all den Lernprozessen und Erfahrungen.
Die Natur macht es uns vor
Die Natur macht vor, was jetzt sinnvoll ist: die Stärkung mit den Nähr-Stoffen, die wir im Herbst als Ernte eingebracht haben und von denen wir jetzt zehren können. Regional geerntete, biologische Nahrung wie Kartoffeln und Wintergemüse, Wurzeln, Eintöpfe, Apfel, Eingemachtes, rote Beeren und vielleicht das gute Glas Rotwein oder die dunkle Schokolade. Sie sind Labsal in der dunklen, kalten Zeit.
Unser Körper, unsere Seele und unser Geist saugen sich jetzt energetisch mit der Kraft aus dieser Nahrung voll.
Aus der Ungeduld geboren ist die Tradition des Orakelns, zum Beispiel beim silvesterlichen Bleigießen (seit 2018 in der EU verboten). Wenn wir schon in unserer Aktivität gehemmt sind, dann wollen wir wenigstens eine Ahnung davon bekommen, wohin unsere Reise im neuen Jahr gehen wird.
Eine Vorschau oder Vision gibt uns Hoffnung auf das Lichtvolle, auch wenn wir noch immer zur Ruhe genötigt sind, damit der Same unter der Erde genügend vorbereitet werden kann.
Fragen, die wir uns in dieser Zeit stellen können:
Was lehren mich die dunklen Zeiten im Leben?
Was liegt ganz tief drinnen in dir verborgen und möchte ans Licht kommen?
Herzlichst,
Katja